Pl. Ap. 35c Οὐ γὰρ ἐπὶ τούτῳ κάθηται ὁ δικαστής͵ ἐπὶ τῷ καταχαρίζεσθαι τὰ δίκαια͵ ἀλλ᾽ ἐπὶ τῷ κρίνειν ταῦτα· καὶ ὀμώμοκεν οὐ χαριεῖσθαι οἷς ἂν δοκῇ αὐτῷ͵ ἀλλὰ δικάσειν κατὰ τοὺς νόμους. Οὔκουν χρὴ οὔτε ἡμᾶς ἐθίζειν ὑμᾶς ἐπιορκεῖν οὔθ᾽ ὑμᾶς ἐθίζεσθαι· οὐδέτεροι γὰρ ἂν ἡμῶν εὐσεβοῖεν. Μὴ οὖν ἀξιοῦτέ με͵ ὦ ἄνδρες Ἀθηναῖοι͵ τοιαῦτα δεῖν πρὸς ὑμᾶς πράττειν͵ ἃ μήτε ἡγοῦμαι καλὰ εἶναι μήτε (Pl. Ap. 35d) δίκαια μήτε ὅσια͵ ἄλλως τε μέντοι νὴ Δία πάντως καὶ ἀσεβείᾱς φεύγοντα ὑπὸ Μελήτου τουτουΐ.
Nicht nämlich sitzt der Richter dazu da, dass er das Recht gegen Gefälligkeit verschenkt/dass er gegen Gefälligkeit Recht spricht, sondern um dieses zu beurteilen; und er hat geschworen keine Gefälligkeit denen zu erweisen, welchen es ihm gutscheint/dünkt/in den Kram passt, sondern entsprechend der Gesetze zu urteilen/Recht sprechen. Es ist also weder nötig, dass wir euch daran gewöhnen einen Meineid zu leisten noch ihr euch daran gewöhnt; dann dürfte wohl keine von unseren beiden Parteien fromm handeln. Haltet es also nicht für angemessen, ihr Männer von Athen, dass es nötig sei, dass ich solches gegenüber euch tue, was ich weder für schön noch für gerecht noch für fromm halte, besonders aber beim Zeus jedoch gänzlich deshalb, weil ich von diesem Meletos hier sogar der Gottlosigkeit angeklagt ist!